Schadow

Schadow
Schadow
 
[-do],
 
 1) Friedrich Wilhelm von (seit 1845), Maler, * Berlin 6. 9. 1788, ✝ Düsseldorf 19. 3. 1862, Sohn von 2), Bruder von 3); ging nach Studien in Berlin (F. G. Weitsch) 1810 nach Rom, wo er sich den Nazarenern anschloss. Nach seiner Rückkehr (1819) wurde er Professor der Berliner, 1826 Direktor der Düsseldorfer Akademie, die unter seiner Leitung (bis 1859) zu den bedeutendsten Ausbildungsstätten in Europa gehörte (Düsseldorfer Schule). Schadow malte Bilder mit religiösen Themen (u. a. Wandgemälde in der Casa Bartholdy, Rom) und Porträts.
 
Schrift: Der moderne Vasari. Erinnerungen aus dem Künstlerleben (1854).
 
 
W. v. S. 1788-1862, Ausst.-Kat. (1962);
 B. C. Tucholski: F. W. v. S. 1789-1862. Künstler. Konzeption u. poet. Malerei (Diss. Bonn 1980);
 
W. v. S. u. sein Kreis. Materialien u. Dokumente zur Düsseldorfer Malerschule, hg. v. I. Bodsch, Ausst.-Kat. Stadtmuseum, Bonn (1992).
 
 2) Johann Gottfried, Bildhauer und Grafiker, * Berlin 20. 5. 1764, ✝ ebenda 27. 1. 1850, Vater von 1) und 3); Schüler von J. P. A. Tassaert in Berlin, weitergebildet in Rom 1785-87 (A. Trippel, Freundschaft mit A. Canova). 1788 wurde er Hofbildhauer in Berlin, 1805 Vizedirektor, 1815 Direktor der Berliner Akademie. Zwischen 1789 und 1797 entstanden seine bedeutendsten Werke: »Grabmal für den Grafen von der Mark« (1790 errichtet; zurzeit Berlin, Nationalgalerie), Quadriga auf dem Brandenburger Tor (1789 entworfen, von E. Jury in Kupfer getrieben, 1794 aufgestellt, 1945 zerstört, 1958 durch Rekonstruktion ersetzt, 1989/90 erneut beschädigt, 1991 restauriert) und die Marmorgruppe »Kronprinzessin Luise und ihre Schwester Friederike« (1795-97). Schadow schuf ferner Denkmäler, weitere Grabmäler, Einzelfiguren und Figurengruppen sowie Porträtbüsten und Reliefs. Als bedeutendster Bildhauer des deutschen Klassizismus vereinigte er in seinen Werken sinnliche Naturerfassung und realistischer Porträtwiedergabe mit idealer Formschönheit. Er war auch Radierer und Lithograph und gestaltete Illustrationen zu seinen eigenen Schriften. Zu seinen Schülern gehörten, neben seinem Sohn Rudolf, C. Tieck, C. D. Rauch, K. und L. Wichmann sowie E. Wolff.
 
Weitere Werke: Marmorstatue Friedrichs des Großen (1793; Stettin); Porträtbüste F. Gillys (1801; Berlin, Akademie der Künste); 14 Porträtbüsten für die Walhalla bei Regensburg (1807-11); Porträtbüste der Königin Luise (1811; verschollen geglaubt, seit 1998 wieder in Berlin, Schloss Charlottenburg); Lutherdenkmal (1821; Wittenberg).
 
Ausgabe: Kunstwerke und Kunstansichten, herausgegeben von G. Eckardt, 3 Bände (1987).
 
 
U. Krenzlin: J. G. S. (1990);
 
J. G. S. u. die Kunst seiner Zeit, hg. v. B. Maaz, Ausst.-Kat. Kunsthalle Düsseldorf (1994);
 Martin H. Schmidt: »Ich mache mir: eine Büste von Goethe«. S.s Widerstreit mit Goethe (1995).
 
 3) Rudolf, genannt Ridolfo, Bildhauer; * Rom 9. 7. 1786, ✝ ebenda 31. 1. 1822, Sohn von 2), Bruder von 1); Schüler seines Vaters sowie von B. Thorvaldsen und A. Canova in Rom. Schadow schuf populäre, in zahlreichen Repliken verbreitete Werke in klassizistischem Stil (u. a. »Sandalenbinderin«, 1817; München, Glyptothek).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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